Sonntag, 3. April 2016

Bevor es losgeht...

Verdammte vier Jahre sind vorbei, seit ich zuletzt die Stiefel geschnürt habe, um für mehrere Wochen oder Monate auf Tour zu gehen. Und es ist kaum ein Tag vergangen, an dem ich nicht daran erinnert wurde: Denn seit dem Ende meiner 2012er-Tour von Spanien nach Berlin hängen meine alten Wanderstiefel neben meiner Haustür.

Ich habe mich damals immer gefragt, was ich wohl als Nächstes machen werde. Was will ich erleben? Wo will ich hin? Was ist die nächste Herausforderung? Gibt es noch eine Steigerung? 
Nach meiner Rückkehr 2012 habe ich mir - quasi als Ausgleich - einen kleinen Traum erfüllt und bin einmal mit dem Auto rund um die Ostsee gefahren (nach 4 Monaten nur zu Fuß war es mir ein echtes Bedürfnis, endlich mal wieder Auto unterwegs zu sein...). Dabei habe ich das erste Mal das Baltikum gesehen und sofort gewußt: Hier warst du nicht zum letzten Mal. So entstand die Keimzelle der Antwort auf die offene Frage nach dem "Wohin?".

2013 bis 2015 folgten mehrere kleine Urlaube in Polen und Litauen; Waldkarpaten im Sommer, Białowieża im Herbst, Dzūkija im Winter und im Hochsommer. Dazwischen diverse Litauisch-Sprachkurse aus Idealismus, tausende Google-Streetview-Seitenaufrufe quer durch den ehemaligen Ostblock und die große Sehnsucht, endlich wieder auf Wanderschaft zu gehen.

Im Herbst 2015 zeichnete sich dann ab, daß es 2016 endlich wieder soweit sein würde. Und nach einigen Denkausflügen landete ich schnell beim meinem uralten Traum: Zuhause loslaufen, die Haustür hinter mir zuschließen und in die Fremde ziehen. Damals bin ich von links zuhause angekommen, diesmal werde ich nach rechts loslaufen. Richtung Osten, quasi als Verlängerung meiner Wanderung von Spanien nach Berlin. Bis nach Tallinn, die Hauptstadt Estlands.

Am kommenden  Mittwoch (06.04.2016) geht es los - ich werde Berlin mit Kurs Nordost verlassen. Ab Montag (11.04.2016) wird dann täglich hier zu lesen sein, was ich auf meiner Reise sehe und erlebe.

Frühling in Polen. Sommer im Baltikum. Das Abenteuer vom Unterwegssein in Ländern, deren Sprache ich nicht spreche. Die Entscheidung, sich nicht mehr nur auf touristische Unterkünfte zu verlassen, sondern statt dessen auch mit Zelt und Schlafsack unterwegs zu sein. Der wahrscheinlich deutlich schwerere Rucksack (vor dessen Packtest ich mich immer noch drücke). In vielerlei Hinsicht weiß ich nicht, was mich erwartet. Ich weiß nur: Es wird nicht langweilig werden...

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