Klusy nach Ełk
5 h / 21 km
Schon zum Frühstück gibt es die trompetenden Warnungen der anderen Gäste: Es ist Gewitter angesagt! Ich nehme das erstmal gelassen hin. Noch ist davon zwar weit und breit nix davon zu sehen, aber fällig wäre es ja mal nach den letzten warmen Tagen.
Uwe fährt mich wieder zu meiner Bushaltestelle nach Klusy, wir verabschieden uns mit Handschlag und ich bin trotzdem froh, wieder weiter zu kommen. So schön es ist, mal zwei Nächste am Stück im gleichen Bett zu schlafen, so richtig fühlt es sich auch an, wieder mit all meinen Habseligkeiten auf dem Rücken unterwegs zu sein.
Den angepeilten Weg durch den Wald gibt es offensichtlich nicht, also laufe ich zum Auftakt des Tages mal wieder auf der DK16 zwischen 40-Tonnern und hart überholenden PKW in Richtung Osten. Verdammt nochmal! Rechts der Truppenübungsplatz, links der Sumpf, also bleibt nichts weiter als "vorwärts!", bis ich endlich von der Straße abbiegen kann.
Schon gegen Mittag hat sich der Himmel ordentlich zugezogen und ich laufe durch eine seltsame Landschaft aus grünen Feldern, die offensichtlich von großen Baumaschinen vergewaltigt wurden. Die Wege sind eher breite Autobahnen aus getrocknetem Schlamm, der in der Hitze der letzten Tage Risse geworfen hat. Links bis zum Horizont frisch gebaggerte Gräben, rechts riesige Sandhügel. Und geradeaus sehe ich den ersten Gewitterberg am Himmel. Es donnert bedrohlich, ich kriege auch schon die ersten Tropfen auf den Kopf, aber irgendwie schaffen es der Wind und ich, unsere Wege so zu koordinieren, daß ich um das Gewitter herumlaufe.
Statt im Regen lande ich in einer heideartigen Landschaft, von Zäunen eingegrenzt, leere Schafställe aus Blech rosten in der Sonne vor sich hin. Ich sehe keine Tiere, keine Häuser, nur die Insekten schwirren wie immer um ich herum.
Auch für den heutigen Tag habe ich nur meine komische Comic-Wanderkarte, also folge ich eher den Wegen, die sich mir so im Laufe des Tages anbieten, als aktiv durch die Landschaft zu navigieren.
Endlich den Matschautobahnen entkommen und wieder auf Asphalt unterwegs, höre ich hinter mir erneut Donnergrummeln und als ich mich umdrehe, präsentiert sich ein schönes Panorama einer Gewitterzelle, die auf mich zumarschiert. Oh. Über mir scheint zwar noch die Sonne, aber als ich das Mini-Dorf mit 3 Bauernhöfen und 4 Wohnhäusern durchquere, steht am Straßenrand ein schönes Bushäuschen aus Wellblech und bietet sich als schattiger Pausenplatz an. Mindestens! Vielleicht auch als Unterstand. Denn es sieht zwar so aus, als würde das Gewitter an mir vorbeiziehen, aber - wer weiß.
Nach 10 min Sitzen und Abkühlen knallt es plötzlich oben auf dem Dach, dann gleich nochmal und es hört sich so an, als würden faustgroße Hagelbrocken vom Himmel auf das Wellblech fallen. Sind aber nur Regentropfen - dicke, träge, flatschige Gewitter-Regentropfen. Ich freue mich über meinen kuscheligen Platz im Trockenen, während draußen für eine Viertelstunde die Welt untergeht. Die Straße verwandelt sich in einen Fluß, der Lärm des Regens auf dem Wellblechdach ist ohrenbetäubend und ich schiebe mehrfach meinen Rucksack von hier nach da, um ihn aus den Sturzbächen rauszuhalten, die durch irgendwelche Löcher im Dach kommen. Plötzlich ist der Spuk vorbei - genauso schnell, wie er gekommen ist. Als hätte jemand in die Hände geklatscht und auf dieses Zeichen hin wäre das Wasser abgedreht worden. Mißtrauisch bleibe ich noch ein bißchen sitzen und schaue der Sonne zu, wie sie wieder die Oberhand gewinnt und die Straße in ein dampfendes Bügelbrett aus Asphalt verwandelt.
Nochmal 10 min später verlasse ich dankbar mein kleines Bushäuschen, das inzwischen wieder im schönsten Sonnenschein erstrahlt. Auf die Dusche konnte ich echt verzichten.
Die Straße dampft, die Felder duften und ich ziehe zufrieden weiter. Wie gut, daß ich auf mein Bauchgefühl gehört habe und einfach mal in Ruhe Pause gemacht habe.
Aber schon eine gute Stunde später hat sich der nächste Gewitterschauer von hinten herangeschlichen. Erst als es nahezu gleichzeitig kracht, blitzt und zu regnen beginnt, nehme ich die Wolkenwand überhaupt wahr. Uah! -- und ich bin noch mitten auf dem Feld! Immerhin ist es nicht mehr weit bis zum nächsten Dorf und vermutlich auch bis zum nächsten Bushäuschen. Also Beine in die Hand genommen und Vollgas! Aber dieser Schauer ist noch schneller vorbei als der letzte, eigentlich schon fast in dem Moment, in dem ich in das rettende Bushäuschen einlaufe. Ich warte zur Sicherheit nochmal 10 min und dieses Spielchen wiederholt sich in den nächsten Stunden noch mehrmals, bis kurz vor Ełk dann endgültig die Sonne gewinnt.
Am Ende des Tages laufe ich relativ durchnäßt von Regenschauern, maximaler Luftfeuchtigkeit und anstrengenden Sprintetappen über die Schloßinsel im Ełker See in einen auf den ersten Blick vergleichsweise sympathischen touristischen Ort ein. Direkt an der Seepromenade liegt ein Pub, das relativ nette Apartments zu sehr günstigen Preisen vermietet und ich nehme mir gleich mal ein litauisches Bier to go mit aufs Zimmer. Abends überfresse ich mich total bei Salat und Pizza, liege komatös auf dem Sofa herum und bin so bewegungsunwillig, daß ich lieber dem Regen zuschaue, wie er auf dem Balkon meine zum Trocknen aufgehängten Klamotten wieder zum Tropfen bringt. Ach, das wird bis morgen Früh schon wieder werden...
Die Straße dampft, die Felder duften und ich ziehe zufrieden weiter. Wie gut, daß ich auf mein Bauchgefühl gehört habe und einfach mal in Ruhe Pause gemacht habe.
Aber schon eine gute Stunde später hat sich der nächste Gewitterschauer von hinten herangeschlichen. Erst als es nahezu gleichzeitig kracht, blitzt und zu regnen beginnt, nehme ich die Wolkenwand überhaupt wahr. Uah! -- und ich bin noch mitten auf dem Feld! Immerhin ist es nicht mehr weit bis zum nächsten Dorf und vermutlich auch bis zum nächsten Bushäuschen. Also Beine in die Hand genommen und Vollgas! Aber dieser Schauer ist noch schneller vorbei als der letzte, eigentlich schon fast in dem Moment, in dem ich in das rettende Bushäuschen einlaufe. Ich warte zur Sicherheit nochmal 10 min und dieses Spielchen wiederholt sich in den nächsten Stunden noch mehrmals, bis kurz vor Ełk dann endgültig die Sonne gewinnt.
Am Ende des Tages laufe ich relativ durchnäßt von Regenschauern, maximaler Luftfeuchtigkeit und anstrengenden Sprintetappen über die Schloßinsel im Ełker See in einen auf den ersten Blick vergleichsweise sympathischen touristischen Ort ein. Direkt an der Seepromenade liegt ein Pub, das relativ nette Apartments zu sehr günstigen Preisen vermietet und ich nehme mir gleich mal ein litauisches Bier to go mit aufs Zimmer. Abends überfresse ich mich total bei Salat und Pizza, liege komatös auf dem Sofa herum und bin so bewegungsunwillig, daß ich lieber dem Regen zuschaue, wie er auf dem Balkon meine zum Trocknen aufgehängten Klamotten wieder zum Tropfen bringt. Ach, das wird bis morgen Früh schon wieder werden...
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